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German Journal Sprache Literatur Kultur

Abstract

Deutsch ist offizielle Amtssprache mehrerer europäischer Länder und Regionen. Doch selbstredend sprechen im amtlich deutschsprachigen Raum nicht alle Menschen genau gleich. Sprachliche Vielfalt findet sich aber nicht nur auf der Ebene von Dialekt und Regiolekt. Varietäten und Varianten zeigt sich auch in der mündlichen und schriftlichen Standardsprache – also in derjenigen Sprachform, um die es im Deutschunterricht ja üblicherweise geht.

Wie lässt sich die Diversität des Standard- bzw. Hochdeutschen im DACH-Raum linguistisch beschreiben und erklären? Hört man, ob jemand aus Deutschland, Österreich oder aus der Deutschschweiz kommt – auch dann, wenn der/die Sprecher/in auf einem schriftlichen Text basiert und bewusst langsam und deutlich spricht, wie es z. B. in Lehrbuch- oder Prüfungsdialogen oft der Fall ist? Und was bedeutet die variationslinguistische Vielfalt der deutschen Sprache grundsätzlich für das Lehren und Lernen von Deutsch als Fremdsprache (DaF)?

Bisher scheint die Fachwissenschaft die Unterrichtspraxis mit dieser Frage eher allein zu lassen. Auf theoretischen Grundlagen aus der Variationslinguistik ebenso wie auf empirischen Daten aus einem Online-Quiz basierend, befasst sich der vorliegende Beitrag mit einem regionaler und nationaler Variation im Deutschen – und damit mit einem Thema, das in einem komplexen Spannungsfeld zwischen Linguistik und Didaktik, Norm(en) und Fehler, Regeln und Ausnahmen, Sprache und Kultur, Identität und Nationalität oszilliert, was es für DaF sprach(en)politisch, ausund weiterbildungsbezogen, methodisch-didaktisch ebenso wie unterrichtspraktisch potentiell relevant macht.

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